Commerzbank-Kundenmagazin "Ideas" über das Buch Anlagezyklen II

Commerzbank-Kundenmagazin "Ideas" über das Buch Anlagezyklen II
Anlagezyklen II – Die besten AnlagezeiträumeTHOMAS MÜLLER hat sich als einer der wenigen intensiv mit wiederkehrenden Mustern in Kursverläufen an verschiedenen Märkten auseinandergesetzt. Bereits mit der Publikation von "Anlagezyklen I" wurde Thomas Müller einem breiten Publikum als Experte für die Analyse von Börsenzyklen bekannt.

Der Begriff Zyklus stammt aus dem Griechischen und bezeichnet einen Kreislauf. Hier werden periodisch wiederkehrende wie gleichartige Ereignisse beschrieben. Die Besonderheit von Zyklen lässt sich in jedem Bereich des Lebens beobachten. So spielt beispielsweise der Produktlebenszyklus in der Wirtschaft eine große Rolle. Für Aktienanalysten ist der Konjunkturzyklus von Ländern sowie Branchen eine enorm wichtige Entscheidungsgrundlage, da sich hieraus Rückschlüsse ableiten lassen, in welche Aktien und wann investiert werden soll.

Das Phänomen der kalendarischen Saisonalitäten an der Börse hat Thomas Müller in seinem neuesten Werk "Anlagezyklen II" aus dem TM Börsenverlag systematisch und mit wissenschaftlicher Präzision untersucht. Die Ergebnisse sind aufgrund der zahlreichen Grafiken und übersichtlichen Auswertungen auch für Börsenlaien leicht verständlich. Das Buch ist eine konsequente Fortsetzung des ersten Bandes "Anlagezyklen I", in dem die hohe Prognosekraft von immer wiederkehrenden, zyklischen Mustern umfassend für den Aktienbereich gelegt worden ist. Denn auch wenn auf den ersten Blick bei den Kursveränderungen einzelner Tage keine Ordnung erkennbar ist, so ergibt sich durch Aneinanderreihung dieser Tagesbewegungen der Typische jährliche Anlagezyklus.

In "Anlagezyklen II" wendet Thomas Müller die Zyklenanalyse auf Aktien- und Branchenindizes, Rohstoffe, Devisen, und Zinsen an. Der Auswertung liegen langjährige Datensätze zugrunde, die z.B. Beim DAX bis 1959 zurückreichen. Somit wird ersichtlich, dass für deutsche Blue Chips die Monate August und September besonders schlechte Zeiten an den der Börsen darstellen, während die Kurse üblicherweise von November bis Januar deutlich anziehen. Die Berücksichtigung solcher Regelmäßigkeiten aus der Vergangenheit hätten zu teilweise erheblichen Überrenditen gegenüber der klassischen Buy & Hold-Strategie geführt, wobei hierfür lediglich zwei Transaktionen pro Jahr notwendig sind.

Die Bedeutung von Anlagezyklen belegt der DAXplus Seasonal Strategy-Index der Deutschen Börse AG. Dabei wird der Indexstand vom ersten Handelstag im Oktober bis zum letzten Handelstag im Juli festgeschrieben. In den Monaten August sowie September, die historisch betrachtet eine schwache Performance aufweisen, setzt die Indexberechnung aus. Der zurückgerechnete Startpunkt für DAX und Strategie-Index war der 30. Dezember 1987 bei jeweils 1.000 Punkten. Im Mai 2009 notiert der DAX bei 4.900, während der DAX Seasonal bis auf 19.452 Zähler gestiegen ist. Ein Investment mit der Anlagedauer von jährlich nur zehn Monaten hat den deutschen Leitindex also um beinahe das Vierfache outperformt.

Thomas Müller zeigt in seinem aktuellen Buch, dass die Anwendung zyklischer Handelsstrategien in zahlreichen Börsensegmenten zum Erfolg führt. Im Telekommunikationssektor ist das zyklische Verhalten besonders schön erkennbar. Von Oktober bis Januar wird der der höchste Kursanstieg verzeichnet, während die Branche in den Monaten von Februar bis September unterdurchschnittlich performt.

Bei Gold zeigte sich deutlich, dass der größte Anteil der Jahresperformance zwischen Oktober und Januar erzielt wird. Im japanischen Index liegt ebenfalls ein signifikantes zyklisches Muster vor. Wenn seit 1984 immer nur im 7-Monats-Zeitraum zwischen 31. Oktober und 31. Mai investiert worden wäre, würde der Nikkei 225 bei 33.000 Punkten anstatt bei 9.000 notieren. In dem 368 Seiten umfassenden Nachschlagewerk "Anlagezyklen II" ist das Konzept der Anlagezyklen auf alle Marktsegmente angewendet worden. Thomas Müller hat 51 Indizes, 22 Branchenindizes, 19 Rohstoffe, 42 Devisenpaare und 6 Zinsmärkte mit wissenschaftlicher Akribie untersucht. Das Resultat ist eine einzigartige Enzyklopädie, die sich für Aktieninvestoren und Trader als äußerst hilfreich erweisen sollte.

Nach einer ausführlichen Einleitung über die Grundlagen von Zyklen sowie deren Berechnung werden für jeden einzelnen Markt die umfangreichen Auswertungen auf einer Doppelseite übersichtlich dargestellt. Leicht verständliche Renditevierecke zeigen die Durchschnittsrenditen sämtlicher 132 denkbar möglichen Anlagezeiträume und damit ist es sofort ersichtlich, wann aus zyklischer Sicht ein Kauf oder Verkauf lohnenswert erscheint. Abgerundet werden die Auswertungen mit einer Vielzahl monatlicher Kennzahlen. Darin zu finden sind beispielsweise die Durchschnittsperformance und die Gewinnwahrscheinlichkeit einzelner Monate oder die Termine für die zyklischen Monatshochs und -tiefs.

Fazit:
Dem börseninteressierten Leser wird auf verständliche Weise gezeigt, wie mithilfe von Anlagezyklen die Ergebnisse an der Börse erheblich verbessert werden können. Dabei sollte der zyklische Verlauf mit dem vorherrschenden Umfeld abgeglichen und auf die aktuellen technischen Signale geachtet. Werden. "Anlagezyklen II" beschreibt eine sehr gut nachvollziehbare Strategie, die selbst für Börsenneulinge leicht verständlich ist. Die Renditevierecke und die Auswertung der wahrscheinlichsten Termine für die monatlichen Umkehrpunkte sind für das handeln an der Börse unentbehrlich. Mit den ausführlichen Informationen ist das Buch ein unverzichtbares Nachschlagewerk. "Anlagezyklen II" ist ein wertvoller Berater und sollte vor jeder Transaktion von Anlegern wie auch Tradern zur Hand genommen werden.

Buchbesprechung aus "Ideas", dem Kundenmagazin der Commerzbank, Ausgabe 86 (Juni 2009)


Ausführliche Informationen zu "Anlagezyklen II" finden Sie hier.


ISBN: 978-3-930851-68-3
TM Börsenverlag AG, 2009
268 Seiten, gebunden
Preis: 39,95 EUR